Schwarzer Peter mit Millioneneinsatz

In Hamburg wurde es eindrucksvoll widerlegt: Das Vorurteil, dass Behörden und Staatsbetriebe langsam und wenig effizient arbeiten. Klar, schwierige und selten vorkommende Angelegenheiten wie die Ausstellung eines Personalausweises oder die Bearbeitung eines Widerspruches gegen einen ALG-II-Bescheid können schon mal ein bisschen dauern, aber für Routinevorgänge wie die Ermittlung der optimalen Lage für einen U-Bahnhof braucht man in Hamburg keine 48 Stunden.

Mit Stolz können die Mitarbeiter der Hochbahn für sich in Anspruch nehmen, dass sie die ganze Arbeit ausschließlich für den Bürger leisten, damit er auch weiß, dass seine Steuergelder nicht vergeudet werden und er jetzt ruhig schlafen kann.

Es ist nämlich auch ein Vorurteil, dass eine Behörde oder ein Staatsbetrieb nicht weiß, was der andere tut. Ist einer in der Bredouille, hilft gerne schon mal der andere aus. Weiterlesen

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Was mir meine Kristallkugel so mitteilt

Es ist völlig ausgeschlossen, dass eine deutsche Behörde derartig verantwortungslos mit Steuergeldern umgeht, wie es im Moment in Steilshoop den Anschein hat. Den Verlautbarungen des Bezirks Wandsbek zur Folge (vgl. Senatsdrucksache 21/6584) sollen im Januar 2017 die Bäume im Zentrum für den neu zu errichtenden Marktplatz gefällt und im Laufe des Jahres 2017 dieser fertig gestellt werden. Eigentlich kein Problem, denn genau das war das Ergebnis des Kompromisses, der zwischen Politik, Verwaltung, Wohnungswirtschaft und der Initiative „Kahlschlagstoppen“ im Januar des Jahres 2016 geschlossen worden ist.

Kurz danach jedoch gab es einen neuen Aspekt, der in den damaligen Verhandlungen noch nicht berücksichtigt werden konnte. Weiterlesen

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Oh Wunder über Wunder

leguanSteilshoop ist auf dem besten Wege, zu einer heiligen Stätte zu werden – von wem auch immer. Die Wunder häufen sich in nahezu beängstigender Weise, so dass man fürchten muss, dass das Ende nahe ist.

Das Tierhaus etwa wird sich bald der Pilgerströme nicht mehr erwehren können, denn dort scheint der Hotspot der Gnade zu liegen.

Kein Wunder ohne Wundertäter – und der Wundertäter– jauchzet, frohlocket, singt, jubilieret – lebt mitten unter uns. Es geschah an einem milden Septemberdonnerstag genau um 8:15, als der ohnehin schon aufgrund seiner Stadtteilbeiratsmitgliedschaft verehrungswürdige junge Mann zu der Bartagame im Tierhaus sprach: „Bartagame, sei von nun ab ein Leguan“ – und siehe, die Bartagame ward ein Leguan. Ihre braunen und grauen Schuppen erstrahlten in einem kräftigen Grün, vor allem aber nahm sie wie weiland der Große Hulk um 400 % an Umfang, Gewicht und Kraft zu, ja sie drohte ihr Terrarium zu sprengen. Weiterlesen

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Ein historisches Ereignis, oder wie eines daraus werden kann

baumgraphik-rothNatürlich ist es vermessen, ein Ereignis, das gerade einmal ein Jahr zurück liegt, als historisch zu bezeichnen. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass der 18. August 2015 auch in der künftigen Steilshooper Geschichte eine nachhaltige Wirkung entfalten wird. Am Nachmittag dieses Tages sind nämlich Klaus Wachs und ich in das Bezirksamt Wandsbek gefahren und haben die Unterlagen für die Einleitung eines Bürgerbegehrens für den Erhalt der grünen Mitte Steilshoops abgegeben. Heute, am 19. September 2016 haben wir die geänderten Pläne für die Markt- und Eventfläche zur Kenntnis genommen, und sie entsprechen ganz genau den Vereinbarungen vom Januar dieses Jahres.

Das ist aber noch nicht das Ereignis, das einen Anspruch hat, historisch genannt zu werden. Die Bedeutung liegt viel mehr in der Tatsache, dass Steilshooperinnen und Steilshooper ihre Rollen als Objekte aufgegeben und selbst in die Handlungsabläufe eingegriffen haben. Probleme und Konflikte wurden im Stadtteil bisher nämlich vor allem dadurch gelöst, dass man laut um Hilfe brüllte, gelegentlich auch von interessierter Seite dazu veranlasst wurde, laut um Hilfe zu brüllen. Manchmal geschah irgendetwas, öfter kam es vor, dass von Politik, Verwaltung oder Wohnungswirtschaft Placebos verteilt wurden. Weiterlesen

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Im Salon: Communio Sanctorum

Communio Sanctorum.BeitragLiebe Steilshooperinnen und Steilshooper,

zu dem auf dem Plakat angekündigten Vortrag am 21. September (19:00 Uhr, JETZT) möchte ich Euch ganz herzlich einladen.

Wenn man auf die 70 zugeht, wird es höchste Zeit, seine Traumata aus der Kindergartenzeit zu bearbeiten. Wie viele wissen, entstamme ich dem Münsterlande und habe somit meine Kindheit und Jugend in den fünfziger und sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts unter dem Schutze und Schirme der Kirche, natürlich der apostolischen und katholischen zugebracht. Spätestens seit der Beendigung meines dritten Lebensjahres wurde ich über die wohltätige Macht der Heiligen belehrt und ihr Leben und Leiden mir als leuchtendes Vorbild vorgehalten.

Schon im Kindergarten konnten wir so die wirklich wichtigen Dinge des Lebens erlernen: Weiterlesen

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