Ressource Typ 68 – Vollmontagetechnik im Hamburger Schulbau

Im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten war das im Hamburger Schulbau betriebene Montagebauprogramm von seinem Umfang her einzigartig. Ein Höhepunkt ist der aus seriell und industriell vorgefertigten Sandwichelementen zusammengesetzte Doppel-H-Typ 68. Der nach seinem Entwurfsjahr 1968 benannte Montagetyp wurde – ganz im Geiste von Paul Seitz, der das Hochbauamt bereits 1963 verlassen hatte – von der Schulbauabteilung der Baubehörde entwickelt. Aktuell finden an vielen Doppel-H-Gebäuden Grundinstandsetzungen und Umbauten statt. Damit erfährt der anerkannte Nutzwert dieser Architektur seine längst überfällige Individualisierung.

       

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Man will gesellschaftliche Probleme durch bauen lösen und packt die eigentlichen Probleme nicht an

2019 wird nicht nur das Jahr sein, in dem wir Steilshoops 50. Geburtstag feiern können. Im kommenden Jahr soll auch mit dem Umbau der Siedlung begonnen werden.  Auf Parkpaletten sowie in unmittelbarer Nähe der geplanten U5-Haltestelle ist mit Neubauplanungen zu rechnen. Schon in Kürze soll im Norden auf den durch den Schulneubau frei werdenden Flächen umfangreicher Wohnungsneubau stattfinden.
Vor diesem Hintergrund wollen wir an den Vortrag “Rahmenplanung Steilshoop Nord. Zurück in die 60er?” von Professor Michael Koch (HCU) erinnern. Er hielt ihn, anlässlich der Steilshooper Vortragstage, am 16. September 2014 im (mittlerweile abgerissenen) Theatersaal des Bildungszentrums. Hier die Zusammenfassung:

„Stadt ist nicht mehr ein Zustand, sondern ein Prozeß“ war eine der Kernthesen des Vortrags von Michael Koch von der Hafencity Universität. Der Hochschullehrer zeigte in seinem mit Spannung erwarteten Vortrag auf, dass Großsiedlungen im Allgemeinen und im Besonderen mit einerseits ähnlichen Sichtweisen konfrontiert werden, tatsächlich aber nur aus lokalen Gegebenheiten verstanden werden können. So werden Großsiedlungen z.B. häufig in den Medien schlecht abgehandelt und als Ursache für die sozialen Verwerfungen wird die (Hochhaus-) Architektur genannt.  Weiterlesen

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Sanieren oder Verkaufen

Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel hat seinen Ankündigungen bei der SPD-Veranstaltung “Bleiben wir im Gespräch” am 14. August im BRAKULA Taten folgen lassen: Er hat den Eigentümer des Einkaufszentrums, Herrn Henrik Nygaard Johansen, aufgefordert, seine Immobilie entsprechend der grundgesetzlichen Sozialbindung des Eigentums zu entwickeln, d.h. eine tragfähige und die Lage des Sozialraums berücksichtigende Perspektive zu entwickeln. Gleichzeitig hat er Unterstützung bei der Suche nach einem Käufer angeboten. Sanieren oder Verkaufen lautet die Forderung.

Es ist nun an uns allen in Steilshoop, jede Gelegenheit dafür zu nutzen, den breiten Protest gegen die Verwahrlosung unseres “Zentrums” und seiner darauf befindlichen Wohnungen zu bündeln!

KoKo und Stadtteilbeirat sollten im Rahmen eines “Runden Tisches Einkaufszentrum” Aktionen und Pressearbeit verstärken. Sollte der Eigentümer weder verkaufen noch in seine Immobilie investieren, sollten wir seine Enteignung fordern.

Von Merle Wilke und Petra Lafferentz

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City Nord – Ort der Widersprüche


Das Thema: die City Nord, ein Stadtteil Hamburgs. Vor 50 Jahren von ambitionierten Stadtentwicklern und ihren Architekten verplant geplant, ist die City Nord inzwischen zu einem historischen Ort geworden. Aus scheinbar vorausschauenden Konzepten entstanden damals hoch gelobte Bauprojekte, die, im Entstehen gefeiert, von der Zeit überholt, über die Realität neuer Entwicklungen hin vernachlässigt wurden. Fast vergessen stehen heute funktionstüchtige Gebäude leer, werden entkernt, dem Abriss anheim gegeben, geraten erneut in den Fokus des Interesses, um wieder geplant verplant zu werden.

Die City Nord, ein Ort der Widersprüche, den ich besichtigt und in Fotografien festgehalten habe.

Vortrag und Fotos von Agnes Voigt
www.agnesvoigt.de

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IKEA kommt!

Bald ist es so weit! Der schwedische Möbelgigant wird hier in Steilshoop seine vierte Hamburger Filiale eröffnen. Die Entscheidung für den Standort ist zwar etwas überraschend, aber durchaus folgerichtig, denn in den nächsten Jahren müssen rund 500 Wohnungen im Stadtteil komplett neu eingerichtet werden.

Ermöglicht wird das durch das Rahmenprogramm Integrierte Stadtentwicklung (RISE), das sich als neuen Schwerpunkt seiner Tätigkeit die Förderung und Subventionierung von Immobilienbesitzern gesetzt hat. Nachdem für die beiden großen Gesellschaften im Stadtteil – SAGA/GWG und Vonovia – in den nächsten vier Jahren fast eine Million Euro für Wohnumfeldverbesserungen vorgesehen ist, um deren Kosten für das Housing Improvement District (HID) mit einer ansprechenden Verzinsung zu ersetzen, muss nach Artikel 3 des Grundgesetzes (Gleichbehandlung) diese Erstattung auch den Besitzern von Eigentumswohnungen zu Gute kommen, welche ja ebenfalls einen Anteil zum HID geleistet haben. Sie dürfen jetzt also auch ihr Wohnumfeld verbessern, indem sie sich eine neue Couch zulegen oder sich endlich den langgehegten Wunsch nach einem gemütlichen Fernsehsessel erfüllen.

Bei den Erstattungsbeträgen wird man sich voraussichtlich an dem orientieren, was die SAGA/GWG erhalten hat. Forum Steilshoop berichtete darüber, dass es für diese Gesellschaft noch einen Zuschlag von rund 20% auf die für das HID eingesetzten Mittel geben wird.

Der jetzt ausbrechende Möbelbedarf ist natürlich von IKEA erkannt worden, und die Firma hat die historischen wikingischen Verbindungen genutzt, um das Einkaufszentrum jetzt statt des Danebrogs unter der blau-gelben Fahne zu führen. Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass sich der ökonomische Grundsatz bestätigen wird, dass es kaum ein besseres Konjunktur-und Arbeitsmarktprogramm als Investitionen in den privaten Konsum gibt. In Steilshoop werden nicht nur Arbeitsplätze im Verkauf und in der Lagerhaltung geschaffen, sondern auch in der Gastronomie, denn die beliebten Köttbullar bereiten sich nicht von selbst zu.

Hat die „Fortschreibung RISE-Förderung“ das Handlungsfeld „Lokale Ökonomie“ nicht vielleicht schon zu früh aufgegeben?

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Bürgerbeteiligung in der aktuellen Quartiersentwicklung

Überlegungen zu einem bürgernahen Konzept

Stadtteiljubiläum. Luftballons 01Auf Seite 5 des ersten Teils des immer noch gültigen Quartiersentwicklungskonzepts (im Folgenden QEK I, hier als PDF) der Lawaetz-Stiftung für Steilshoop steht ein lakonischer Satz, der aber sehr aussagekräftig für das Verfahren ist: „Im Januar 2009 legte die Lawaetz-Stiftung dem Bezirksamt Wandsbek den ersten Entwurf eines Quartiersentwicklungskonzepts vor“. Brisant ist das Datum: Zwar hat es im Vorjahr im Kontext eines „planing for real“-Verfahren Kontakte mit Steilshoopern und Steilshooperinnen gegeben, es sind an Hand von Modellen Meinungsäußerungen über die künftige Gestaltung des Stadtteils eingeholt worden, aber das alles war (und ist) noch weit entfernt von einer dezidierten Meinungsbildung im Stadtteil. Trotzdem sah man sich zu diesem Zeitpunkt schon in der Lage, ein Papier zu erstellen, welches das Gesicht Steilshoops auf Jahrzehnte hinaus prägen sollte.

Es scheint den Verantwortlichen schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt bewusst gewesen zu sein, dass dieses Vorpreschen nur sehr eingeschränkt mit einem Beteiligungsverfahren, wie es ja zum Beispiel das RISE-Programm einfordert, kompatibel ist. So werden auf S. 8 des Konzeptes eine Reihe von „Bürger- und Akteursbeteiligungen“ aufgeführt, die aber nur partiell etwas mit echter Mitbestimmung zu tun haben. So nett wie auch Aktionen wie „Il canto del mondo“ oder „Buchstart Hamburg“ waren, sie hatten eigentlich den uns gewohnten Charakter. Sie sind, wie auch das Konzept zugibt, initiiert worden: Auswärtige Akteure wurden (gegen entsprechende Honorare) beauftragt, uns Steilshooper zu unterhalten. Dass es dabei auch regelrechte Ärgernisse gab, konnte eigentlich nicht ausbleiben. So sind für den Stadtteil weiland für sicher viel Geld die Geräte für die „Bewegungsbaustelle“ angeschafft worden, die aber anscheinend verschwunden, bzw. für Bürgerinnen und Bürger nicht mehr zugänglich sind. Weiterlesen

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