Im Salon: Jesuiten. Immer noch Macht und Geheimnis?

Kaum ein anderer Orden ist durch seine fast fünfhundertjährige Geschichte so umstritten gewesen wie der der Jesuiten. Als Träger der Gegenreformation und als Missionsorden bemühten sie sich vor allem um die – nicht nur religiöse und theologische – Bildung ihrer Zeitgenossen. So waren auch viele europäische Denker der Aufklärung wie Descartes, Voltaire oder Diderot Jesuitenschüler.

Verbote in diversen Ländern im 18. und 19. Jahrhundert haben die dominante Rolle des Ordens in der römischen Kirche zwar reduziert, jedoch ist er im 20. und 21. Jahrhundert wieder zu einem wichtigen Träger des katholischen Lebens geworden. Seit 2013 gibt es erstmalig einen Papst, welcher dem Jesuitenorden angehört.

Der Jesuit Hans-Theodor Mehring (Hamburg) wird die Stellung des Ordens in unserer Zeit darstellen.jesuiten

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Im Salon: Zur Dialektik des Eichhörnchens …

Liebe Steilshooperinnen und Steilshooper, liebe Freundinnen und Freunde des Salon de Steils

Ich gebe es zu: „Zur Dialektik des Eichhörnchens – und warum das Wildschwein fortwährend die Negation negiert“ ist ein Vortragstitel, bei dem allenfalls bei Leuten irgendetwas klingelt, die in der vormaligen DDR zur Schule gegangen sind. Allerdings ist auch das unwahrscheinlich. Die Unterrichtsstunden in den Fächern Histomat (Historischer Materialismus) und Diamat (Dialektischer Materialismus) waren in der Regel der Rekreation gewidmet, indem dort tief und fest geschlafen wurde. Nachdem ich mich in der Vorbereitung dieses Vortrages durch einige Diamat- und Histomat-Lehrbücher gequält habe, ist mein Verständnis dafür nahezu unendlich. Die Werke laufen alle darauf hinaus, warum die Beschlüsse des xy. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands im Einklang mit den Naturgesetzen des Kosmos stehen.

zur-dialektik-des-eichhoernchenDer Umgang mit den wichtigsten Erkenntnissen der Philosophie des 19. Jahrhunderts ist irgendwie DDR-typisch. Hervorragender Ansatz, aber in der Ausführung völlig versaubeutelt – also ein Abbild der DDR selbst.

Logisch, dass der dialektische Materialismus in Verruf geraten ist. In der Sowjetunion und in den anderen realsozialistischen Ländern ist ihm das Charakter eines Dogmas gegeben worden, was von seinen Schöpfern niemals beabsichtigt worden ist. Marx und Engels, auf Hegel fußend, formulierten eine Art des Denkens, dass die Bewegung und die Entwicklung mit berücksichtigt.

Das hört sich für uns heute selbstverständlich an, aber für mehr als 2000 Jahre spielte die Bewegung kaum eine Rolle. Der ionische Naturphilosoph Heraklit hat zwar um 500 v.Chr. den berühmten Satz πάντα ρει̃, alles fließt, formuliert, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass es keine statischen Zustände gibt, aber dieser Ansatz ist in der idealistischen Philosophie in der Nachfolge Platons weitgehend verloren gegangen. Erst die Fortschritte in den Naturwissenschaften im 18. und frühen 19. Jahrhundert zwangen die Denker dazu, den Idealismus und die ihm innewohnende Statik auf den Prüfstand zu stellen.

Der Vortrag möchte diese Entwicklung in der Geistesgeschichte auf zeigen, wie aus einer überwiegend beschreibenden Philosophie ein Denken entsteht, das konsequent auf die Bewegung abzielt. Da der Materialismus des 19. Jahrhunderts auch in Analogie zu den Erkenntnissen der Naturwissenschaften entstanden ist, will auch ich den Versuch machen, anhand von Prozessen, die wir alltäglich in der Natur beobachten können, die Richtigkeit der dialektischen Grundsätze zu überprüfen. So sind in einem Wald das Eichhörnchen und das Wildschwein, stellvertretend für viele andere Tiere, die Träger des Fortschritts, indem sie durch den Transport von Pflanzensamen permanent ihre eigene Umwelt verändern. Außerdem finde ich die beiden deutlich sympathischer als die alten Herren auf dem Podium eines SED-Parteitages.

Mit freundlichen Grüßen, Dr. M. Kersting

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Im Salon: Leseabend Reiseliteratur

Liebe Steilshooperinnen und Steilshooper,

so etwas Ähnliches haben wir schon einige Male gemacht – und immer war es nett.

Im Rahmen des Salon de Steils vor dem Hintergrund der laufenden Ausstellung “Wohin geht die Reise?” werden wir wieder einen Leseabend machen, wo jede/jeder Texte vortragen kann, die etwas mit dem Thema Reisen und/oder Seefahrt zu tun haben: Lyrik, Prosa, modern, antik, ernst, heiter – oder vielleicht sogar selbst gemacht. Wir freuen uns darauf.wohin-geht-die-reise-lesung

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Im Salon: Communio Sanctorum

Communio Sanctorum.BeitragLiebe Steilshooperinnen und Steilshooper,

zu dem auf dem Plakat angekündigten Vortrag am 21. September (19:00 Uhr, JETZT) möchte ich Euch ganz herzlich einladen.

Wenn man auf die 70 zugeht, wird es höchste Zeit, seine Traumata aus der Kindergartenzeit zu bearbeiten. Wie viele wissen, entstamme ich dem Münsterlande und habe somit meine Kindheit und Jugend in den fünfziger und sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts unter dem Schutze und Schirme der Kirche, natürlich der apostolischen und katholischen zugebracht. Spätestens seit der Beendigung meines dritten Lebensjahres wurde ich über die wohltätige Macht der Heiligen belehrt und ihr Leben und Leiden mir als leuchtendes Vorbild vorgehalten.

Schon im Kindergarten konnten wir so die wirklich wichtigen Dinge des Lebens erlernen: Weiterlesen

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Zur Reform des Sexualstrafrechts

Nein heisst Nein. Das ist doch klar. Darüber besteht über alle Fraktionen (nicht nur im Bundestag) Einigkeit. Aber wie gießt man das in Gesetzestexte, ohne dass Schaden angerichtet wird, ohne dass man nur Augenwischerei betreibt?

Diese und ähnliche Fragen behandelt Sozialökonom Goswin Luksch in seinem Vortrag

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