Vorzugsvariante versus Mittelachsensanierung?
Bleiben wir mal bei der Sache und schieben beiseite, dass Politiker immer gerne auf Widerspruch eindreschen, wenn dieser personifizierbar ist. Anstatt dankbar zu sein, wenn Bürger mitdenken, werden sie in Ecken gestellt und es wird der Eindruck erweckt, es werde nur Parteiengezänk verlautbart.
Bei den Planungen zur U5, speziell den Auswirkungen auf das Zentrum von Steilshoop, haben die Fachleute der Hochbahn ca. 100 Steilshoopern den Sachstand persönlich vorgestellt: Als Gründe für eine einzige Haltestelle wurden genannt, dass dies wirtschaftlich sein muss, zentral für viele Fußgänger erreichbar und aufgewertet (städtebaulich) soll diese Ecke Steilshoops auch werden.
Als sogenannte „Vorzugsvariante“ wurde die Haltestelle Schreyerring vorgestellt. Die Mittelachse wird also links und rechts vom Eingang des Einkaufszentrum durch Bauarbeiten lange Zeit nicht verschönert, sondern gestört. Das Einkaufen im Zentrum wird durch Lärm, Baufahrzeuge, usw. auf längere Zeit behindert. Die Campusvorarbeiten, genauer der Abriss der H20 ist in vollem Gange. Die ersten Bäume für die Bauarbeiten zum Marktplatz wurden auch schon gefällt.
Die Anwohner und die anliegenden Geschäfte werden darunter leiden wegen der Länge der Bauarbeiten, ganz sicher. Wissen wir schon für wie lange oder wann es tatsächlich losgeht?
Wir wissen nichts und machen weiter wie geplant bei der Beendigung der Mittelachsenverschönerung?
Na, wenn einem das nicht zu Denken geben darf, dann läuft schon etwas quer in der Gesellschaft. CDU und Grüne dreschen auf die Koordinierungskonferenz (KoKo) ein. Wer ist das eigentlich? Das sind Steilshooper Bewohner/Innen, die mitdenken wollen und nicht alles schlucken, was so von oben kommt. Das Gewissen des Stadtteils, was die Politiker oftmals nicht mehr sind. Zu den monatlichen Treffen ist jeder herzlich eingeladen und ein zunehmendes Interesse heißt, politische Verantwortung wird übernommen. Da können auch konfessionell und parteilich Nichtgebundene offen diskutieren. Wer dagegen Stimmung macht, wo es um Klärung von Sachfragen geht, lenkt meistens von etwas ab.
Bei diesem ersten Bürgerbeteiligungsmeeting im Juli letzten Jahres wurde gefragt, was die anwesenden ca. 100 von 20.000 Steilshoopern, so denken, und einige waren sehr verblüfft, warum die Haltestelle nicht in der Gründgensstraße gebaut werden soll. Vorleistungen wurden ins Spiel gebracht und diese wurden auch wieder bezweifelt. Die Hochbahn wird weiter eruieren müssen.
Entschieden ist also noch nichts – oder ist die Politik schlauer? Wir wissen aber, dass der letzte Teil der Mittelachsenumbauten, die seit Jahren mehr als 100 Leute bewegt und nochmal ca. 3.5 Mio. kostet, im Schreyerring stattfindet und zwar in diesem Jahr (HID, Housing Improvement District). Wenn man darauf den Finger legt und das geklärt haben will, möchte man nicht von der Presse beschimpft werden. Für mich sind 3,5 Mio. – egal aus welchem Topf das Geld auch stammt – zum Fenster hinausgeworfen, wenn die Haltestelle in fünf Jahren vielleicht doch hier gebaut wird. Es kann also nur um eine Vertiefung und Aufklärung des strittigen Sachverhaltes gehen und nicht um persönlichen, politischen Schlagabtausch.
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