Schwarzer Peter mit Millioneneinsatz

In Hamburg wurde es eindrucksvoll widerlegt: Das Vorurteil, dass Behörden und Staatsbetriebe langsam und wenig effizient arbeiten. Klar, schwierige und selten vorkommende Angelegenheiten wie die Ausstellung eines Personalausweises oder die Bearbeitung eines Widerspruches gegen einen ALG-II-Bescheid können schon mal ein bisschen dauern, aber für Routinevorgänge wie die Ermittlung der optimalen Lage für einen U-Bahnhof braucht man in Hamburg keine 48 Stunden.

Mit Stolz können die Mitarbeiter der Hochbahn für sich in Anspruch nehmen, dass sie die ganze Arbeit ausschließlich für den Bürger leisten, damit er auch weiß, dass seine Steuergelder nicht vergeudet werden und er jetzt ruhig schlafen kann.

Es ist nämlich auch ein Vorurteil, dass eine Behörde oder ein Staatsbetrieb nicht weiß, was der andere tut. Ist einer in der Bredouille, hilft gerne schon mal der andere aus. Weiterlesen

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Fehlender Baum der Erkenntnis

UPDATE 19.Oktober: Neue Bäume für Steilshoop: Anwohner entscheiden – das Hamburger Wochenblatt hat berichtet

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Apfel- Nuss- und Pflaumenbaum im Hochhausraum

Wenn Sie kein Brot haben, sollen Sie doch Kuchen essen.“

(Original franz.: “S’ils n’ont pas de pain, qu’ils mangent de la brioche.”)

Dieser fälschlicherweise Marie Antoinette zugeschriebene Ausspruch bezieht sich auf die Hungerunruhen des späten 18. Jahrhunderts zur Hochzeit des feudal-absolutistischen französischen Ständestaates. Und jetzt? Alle satt in der leistungsorientierten Demokratie? Oder muß man noch immer „sein Brot im Schweiße seines Angesichts“ erarbeiten oder im Angesicht des Agenturberaters Erleichterung über die Harz-4-Bewilligung empfinden?

Ach, würde das Brot oder besser gleich noch der Kuchen an Bäumen wachsen! Und siehe da, es gibt ihn, den Kuchenbaum! Weiterlesen

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Bürgerbeteiligung in der aktuellen Quartiersentwicklung

Überlegungen zu einem bürgernahen Konzept

Stadtteiljubiläum. Luftballons 01Auf Seite 5 des ersten Teils des immer noch gültigen Quartiersentwicklungskonzepts (im Folgenden QEK I, hier als PDF) der Lawaetz-Stiftung für Steilshoop steht ein lakonischer Satz, der aber sehr aussagekräftig für das Verfahren ist: „Im Januar 2009 legte die Lawaetz-Stiftung dem Bezirksamt Wandsbek den ersten Entwurf eines Quartiersentwicklungskonzepts vor“. Brisant ist das Datum: Zwar hat es im Vorjahr im Kontext eines „planing for real“-Verfahren Kontakte mit Steilshoopern und Steilshooperinnen gegeben, es sind an Hand von Modellen Meinungsäußerungen über die künftige Gestaltung des Stadtteils eingeholt worden, aber das alles war (und ist) noch weit entfernt von einer dezidierten Meinungsbildung im Stadtteil. Trotzdem sah man sich zu diesem Zeitpunkt schon in der Lage, ein Papier zu erstellen, welches das Gesicht Steilshoops auf Jahrzehnte hinaus prägen sollte.

Es scheint den Verantwortlichen schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt bewusst gewesen zu sein, dass dieses Vorpreschen nur sehr eingeschränkt mit einem Beteiligungsverfahren, wie es ja zum Beispiel das RISE-Programm einfordert, kompatibel ist. So werden auf S. 8 des Konzeptes eine Reihe von „Bürger- und Akteursbeteiligungen“ aufgeführt, die aber nur partiell etwas mit echter Mitbestimmung zu tun haben. So nett wie auch Aktionen wie „Il canto del mondo“ oder „Buchstart Hamburg“ waren, sie hatten eigentlich den uns gewohnten Charakter. Sie sind, wie auch das Konzept zugibt, initiiert worden: Auswärtige Akteure wurden (gegen entsprechende Honorare) beauftragt, uns Steilshooper zu unterhalten. Dass es dabei auch regelrechte Ärgernisse gab, konnte eigentlich nicht ausbleiben. So sind für den Stadtteil weiland für sicher viel Geld die Geräte für die „Bewegungsbaustelle“ angeschafft worden, die aber anscheinend verschwunden, bzw. für Bürgerinnen und Bürger nicht mehr zugänglich sind. Weiterlesen

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Koko: Bewohner wollen mitentscheiden

Die Koordinierungskonferenz Steilshoop hat auf ihrer Sitzung am 18. Juli klar gestellt, dass sie bei der künftigen Gestaltung des Stadtteils mitreden möchte. (Hier das Sitzungsprotokoll als PDF)

Nachdem das aktuelle Stadtentwicklungskonzept letztmalig im Mai 2012 aktualisiert worden ist, möchte die Koko selbiges um die Planung für den Nordbereich erweitern. Sie hat deshalb beschlossen, ein Thesenpapier zu diesem Thema zu erstellen, das sie als „work in progress“ begreift und ständig erweitert werden soll. Sie hofft auf weitere rege Beteiligung der Steilshooperinnen und Steilshooper.

Martin Kersting, Egmond Tenten

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