Stadtteil-Projekte gerettet

Seit Monaten drohte den Stadtteileinrichtungen der Alraune in Steilshoop die Schließung. Nun kann Entwarnung gegeben werden. Unter Mitwirkung vieler Beteiligter wurde die Finanzierung gesichert.

Alraune dankt allen, die geholfen und unterstützt haben!

Der drohende Kahlschlag der Einrichtungen hatte seit Monaten in Steilshoop für Verunsicherung gesorgt: Das Inklusionscafé JETZT, die Fahrradstation, der Verkehrsübungsplatz und sogar das Stadtteilcafé standen vor dem Aus.

In einem Stadtteil, der seit den 1970er Jahren mit besonderen Herausforderungen fertig werden muss, aber immer von großer Solidarität geprägt war, blieb diese Nachricht nicht ohne Folgen. Innerhalb kürzester Zeit kamen über 800 Unterschriften zusammen. Für deren Übergabe machten sich viele Steilshooper*innen auf den Weg zum Sozialausschuss ins Rathaus.

Mit Erfolg. Weiterlesen

Aufrufe: 1007

Politiker, bitte handeln!

Im Herzen von Steilshoop verfällt ein Einkaufszentrum. Geschäfte schließen, Bürger kämpfen – und die Stadt gibt sich ohnmächtig.

Text von Ulrich Jonas, zuerst erschienen im Straßenmagazin Hinz&Kunzt; Ausgabe 299, Jan. 18

An einem Abend im Oktober 2016 sagt eine Freundin von Mariana Fernandes Martins einen folgenschweren Satz: „Wenn du an den Dänen rankommen willst, musst du Schiffe malen!“ Der Däne ist Besitzer des Steilshooper Einkaufszentrums und wird wegen seiner Herkunft so genannt – und weil man sonst nicht viel über ihn weiß. Mariana Martins, eine 46-jährige Frau mit wachen Augen und herzhaftem Lachen, lebt in Steilshoop. Wie so vielen Menschen im Stadtteil ist ihr die Tristesse des EKZ seit Langem ein Dorn im Auge. Der Rat der Freundin war durchdacht: Mariana Martins ist Malerin. Ihre von Blautönen beherrschten Bilder zeigen das Meer in etlichen Facetten. Zu Schiffen ist es da nicht mehr weit.

Wer die perfekt inszenierten Reize herkömmlicher Konsumtempel gewohnt ist, erleidet im Steilshooper EKZ einen Schock: Nackte Puppen stehen verloren hinter dunklen Schaufenstern. In der Decke, aus der Energiesparlampen kaltes Licht verstrahlen, klafft ein Loch und gibt den Blick auf Lüftungsrohre frei. Und statt Musik dringt nur das monotone Quietschen der Rolltreppen in die Ohren der wenigen Menschen, die an diesem Vormittag den Weg ins EKZ gefunden haben. Was ist hier los? „Das ist eine lange, traurige Geschichte“, sagt der Kassierer eines Backshops. Und die Kurzform? „Der Vermieter interessiert sich für nichts. Macht nichts. Investiert nichts. Der will nur möglichst viel Miete kassieren.“ Weiterlesen

Aufrufe: 1222

Happy Birthday Steilshoop!

Liebe Steilshooperinnen und Steilshooper,

ob es einem passt oder nicht – es gibt Ereignisse, die man einfach nicht übergehen kann: Fünfzigste Geburtstage zum Beispiel gehören sicher dazu.

Deswegen, liebe Steilshooperinnen und Steilshooper, solltet Ihr Euch schon jetzt einmal einen Kalender für das Jahr 2019 besorgen und den 14. Juli mit einem dicken Rotstift für alle anderen Aktivitäten sperren. An diesem Tag wird nämlich die Großsiedlung fünfzig Jahre alt – und wir stehen in der Pflicht, ihr ein schönes Fest zu organisieren.

Bei solch einem runden Jubiläum reichen natürlich ein simpler Kaffeeklatsch oder ein Glas Sekt mit Schnittchen nicht aus, sondern das Geburtstagskind hat schon Anspruch darauf, dass es geziemend gewürdigt wird.

Viele von uns waren an dem Probelauf im Jahre 2009 beteiligt, als wir den Vierzigsten begangen haben, und wissen deshalb, dass eineinhalb Jahre gar keine so lange Zeit ist, um eine solche Riesensause mit Inhalten zu füllen und zu organisieren.

Deswegen lädt die Koordinierungskonferenz alle Steilshooperinnen und Steilshooper, aber auch die Vertreterinnen und Vertreter der Institutionen für zu einem ersten Gedankenaustausch über ein Festprogramm ein. Die Erfahrung aus dem Jahr 2009 hat nämlich auch gezeigt, dass es nur dann eine schöne Feier wird, wenn ein Maximum der Interessen, Strömungen und Arbeitsfelder im Stadtteil auch Eingang in das Festprogramm findet.

Aufrufe: 439

Nicht mehr ambivalent: Die Bilanz der Quartiersentwicklung

Steilshoop hat es nun schwarz auf weiß, was es immer geahnt hat: Die Quartiersentwicklung 2008 – 2017 war ein (nahezu) grandioser Erfolg – und das liegt (ebenfalls nahezu) ausschließlich an der Quartiersentwicklerin und des an ihrer Seite kämpfenden Stadtteilbeirates.

Die seit dem 22. November dieses Jahres vorliegende „Bilanzierung und Fortschreibung RISE-Fördergebiet Steilshoop“ [im folgenden Bilanzierung] hält uns arroganten Lackeln, die wir uns einbilden, seit Jahren und Jahrzehnten unsere freie Zeit zu einem nicht unbedeutendem Teil zum Nutzen und Frommen von Steilshoop einzusetzen, vor Augen, dass wir eigentlich nur ein amorpher Haufen von Nichtskönnern, Dummschwätzern und Faulpelzen sind.

Weiterlesen

Aufrufe: 1274

Zur Ambivalenz einer Bilanz

Neun lange Jahre aus der Sicht des Gebietsmanagements

Wie gerne würden wir mit dem Gebietsmanagement (Fachamt für Sozialraummanagement und Lawaetz-Stiftung) und dem Stadtteilbeirat in Frieden und Harmonie leben! Steilshoop wäre dann zwar auch keine Insel der Seligen, aber man könnte die Kräfte bündeln, gemeinsam mit frischer Energie zukunftsfähige Projekte angehen, überhaupt die individuellen Interessen und Fähigkeiten wesentlich besser zum Wohle des Stadtteils einsetzen. Deshalb erfüllt es uns auch mit großer Freude, dass die beiden Beteiligungsgremien Koordinierungskonferenz und Stadtteilbeirat ein noch ganz zartes Pflänzchen namens Hoffnung gepflanzt haben, indem sie Gespräche miteinander vereinbart haben.

Unter diesem Aspekt empfindet der Autor beim Schreiben dieses Artikels auch nicht die sich sonst immer einstellende Lust, wenn es wieder einmal gegen seine (hoffentlich vormaligen) Leib- und Magengegner geht. Andererseits kann man kaum umhin festzustellen, dass der Stadtteilbeirat sich eine Schusseligkeit par excellence geleistet hat, die auf einer kritischen Webseite thematisiert werden muss.

Er hat sich dafür ausgesprochen, die Hauptförderphase für das Fördergebiet Steilshoop um weitere vier Jahre bis zum 31.12.2021 zu verlängern.

Nein, das ist noch nicht die Schusseligkeit, denn es ist das gute Recht des Stadtteilbeirats, derartige Voten abzugeben. Problematisch ist der Zeitpunkt, an dem man seinen Treueeid gegenüber der Lawaetz-Stiftung und dem Bezirksamt Wandsbek erneuert hat. Dieser wurde auf der Oktobersitzung abgeleistet; also über einen Monat bevor am 22. November eine Bilanzierung der bisher geleisteten Arbeit des Gebietsmanagement erschienen ist. Weiterlesen

Aufrufe: 824

1 2 3 4 5