Petrus Schlüssel

Für manche der Himmel auf Erden: eine schöne Wohnung im grünen Steilshoop, zwischen Bramfelder See und Seebek. IKON

Der Traum von der eigenen Wohnung, der größeren Wohnung oder der Wohnung am bevorzugten Standort wird für viele auch weiterhin ein schöner Traum bleiben, wenn die Mieten in der Elbmetropole weiterhin so steigen.

Das ist schön für diejenigen, die in der Gewissheit leben, dass Petrus, nach der diesseitigen Zeit ein hübsches kuscheliges Plätzchen im Jenseits für einen bereit hält. Für manche wäre allerdings die Schlüsselübergabe zur neuen Wohnung schon eine himmlische Freude im Hier und Jetzt.

Komisch wäre es aber, wenn Petrus „Mieter“, die er schon aufgenommen hätte, einer nochmaligen Prüfung unterziehen würde, weil ihm im Nachhinein das Tugendkonto als zu leicht erschiene und die Sünden als zu schwerwiegend. Eine Neubewertung hätte zur Folge, dass manche wieder ausziehen müssten. Auch stünde vielleicht eine himmlische Sanierung an nach einem 2000jährigen Sanierungsstau und klar ist, dass dann auch das Anforderungsprofil für den Himmelsaufenthalt reformiert werden müsste.

Es könnten eben nicht alle bleiben und es wäre eine Art Vorhimmel einzurichten. Dort würden dann die Härtefälle Platz finden. Allerdings würden sie sicher einsehen müssen, dass nicht alles so wie bei Vertragsabschluss bleiben könnte. Die Wolken wären weniger weich, die Hymnen nicht so virtuos, die Himmelsprominenz käme seltener vorbei und Sicherheiten dort zu bleiben hätte man auch nicht, denn die nachträgliche Tugendanforderung könnte auch hier noch angehoben werden und die eben noch Erwünschten wären dann zu dislociieren.

Offensichtlich war zumindest, dass Petrus beim Fest der Mieterinitiative auf sich aufmerksam machte. „Bleibt noch ein wenig da unten im schönen Steilshoop“ schien er zu sagen, „wir müssen gerade die Wolken kärchern, es kann sein, dass es tropft“. Es wurde trotzdem lustig, der Grill wurde unter das Vordach gerückt und die mitgebrachten Salate ausgepackt. Ein Fernsehteam war da um eine inhaltsstarke Rede mitzufilmen. Kaffee und Kuchen versüßten die Gespräche über die existentiellen Ängste und ein Alraune- Heinzelmännchenteam sorgte für den reibungslosen Ablauf. Sogar ein Überraschungsgast war vertreten: nicht Wolke 7 mit den himmlischen Heiligen, aber doch eine Art blaues Wunder. Das Projekt „Planwagen“, ein Mobilraum auf Rädern, feierte solidarisch mit und ermöglichte konspirative und konstruktive Gespräche in gemütlich-trockenen 4 Wänden.

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2 Kommentare

  • reh

    Na, dann hat die Mieterinitiative ja vermutlich ein schönes Fest gefeiert. Ich verstehe nicht, warum der so “nette Stadtteilbeirat” die Mieterinitiative nicht das Fest gesponsert hat. Möglicherweise werden nur SPD-freundliche/Sozen Initiativen unterstützt oder?
    Eine Sozin arbeitet für die Vonovia, da ist doch Sozenklüngel vorprogrammiert.

  • MFM

    Oh ja.. es war schön und hoffentlich nächstes Jahr noch schöner. Die Mieteterinitiative hat es verdient alle Aufmerksamkeit zu bekommen. Wer hat gewusst das Günther so gut grillen kann?

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