Oh Wunder über Wunder

leguanSteilshoop ist auf dem besten Wege, zu einer heiligen Stätte zu werden – von wem auch immer. Die Wunder häufen sich in nahezu beängstigender Weise, so dass man fürchten muss, dass das Ende nahe ist.

Das Tierhaus etwa wird sich bald der Pilgerströme nicht mehr erwehren können, denn dort scheint der Hotspot der Gnade zu liegen.

Kein Wunder ohne Wundertäter – und der Wundertäter– jauchzet, frohlocket, singt, jubilieret – lebt mitten unter uns. Es geschah an einem milden Septemberdonnerstag genau um 8:15, als der ohnehin schon aufgrund seiner Stadtteilbeiratsmitgliedschaft verehrungswürdige junge Mann zu der Bartagame im Tierhaus sprach: „Bartagame, sei von nun ab ein Leguan“ – und siehe, die Bartagame ward ein Leguan. Ihre braunen und grauen Schuppen erstrahlten in einem kräftigen Grün, vor allem aber nahm sie wie weiland der Große Hulk um 400 % an Umfang, Gewicht und Kraft zu, ja sie drohte ihr Terrarium zu sprengen. Weiterlesen

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Ein historisches Ereignis, oder wie eines daraus werden kann

baumgraphik-rothNatürlich ist es vermessen, ein Ereignis, das gerade einmal ein Jahr zurück liegt, als historisch zu bezeichnen. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass der 18. August 2015 auch in der künftigen Steilshooper Geschichte eine nachhaltige Wirkung entfalten wird. Am Nachmittag dieses Tages sind nämlich Klaus Wachs und ich in das Bezirksamt Wandsbek gefahren und haben die Unterlagen für die Einleitung eines Bürgerbegehrens für den Erhalt der grünen Mitte Steilshoops abgegeben. Heute, am 19. September 2016 haben wir die geänderten Pläne für die Markt- und Eventfläche zur Kenntnis genommen, und sie entsprechen ganz genau den Vereinbarungen vom Januar dieses Jahres.

Das ist aber noch nicht das Ereignis, das einen Anspruch hat, historisch genannt zu werden. Die Bedeutung liegt viel mehr in der Tatsache, dass Steilshooperinnen und Steilshooper ihre Rollen als Objekte aufgegeben und selbst in die Handlungsabläufe eingegriffen haben. Probleme und Konflikte wurden im Stadtteil bisher nämlich vor allem dadurch gelöst, dass man laut um Hilfe brüllte, gelegentlich auch von interessierter Seite dazu veranlasst wurde, laut um Hilfe zu brüllen. Manchmal geschah irgendetwas, öfter kam es vor, dass von Politik, Verwaltung oder Wohnungswirtschaft Placebos verteilt wurden. Weiterlesen

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Bürgerbeteiligung in der aktuellen Quartiersentwicklung

Überlegungen zu einem bürgernahen Konzept

Stadtteiljubiläum. Luftballons 01Auf Seite 5 des ersten Teils des immer noch gültigen Quartiersentwicklungskonzepts (im Folgenden QEK I, hier als PDF) der Lawaetz-Stiftung für Steilshoop steht ein lakonischer Satz, der aber sehr aussagekräftig für das Verfahren ist: „Im Januar 2009 legte die Lawaetz-Stiftung dem Bezirksamt Wandsbek den ersten Entwurf eines Quartiersentwicklungskonzepts vor“. Brisant ist das Datum: Zwar hat es im Vorjahr im Kontext eines „planing for real“-Verfahren Kontakte mit Steilshoopern und Steilshooperinnen gegeben, es sind an Hand von Modellen Meinungsäußerungen über die künftige Gestaltung des Stadtteils eingeholt worden, aber das alles war (und ist) noch weit entfernt von einer dezidierten Meinungsbildung im Stadtteil. Trotzdem sah man sich zu diesem Zeitpunkt schon in der Lage, ein Papier zu erstellen, welches das Gesicht Steilshoops auf Jahrzehnte hinaus prägen sollte.

Es scheint den Verantwortlichen schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt bewusst gewesen zu sein, dass dieses Vorpreschen nur sehr eingeschränkt mit einem Beteiligungsverfahren, wie es ja zum Beispiel das RISE-Programm einfordert, kompatibel ist. So werden auf S. 8 des Konzeptes eine Reihe von „Bürger- und Akteursbeteiligungen“ aufgeführt, die aber nur partiell etwas mit echter Mitbestimmung zu tun haben. So nett wie auch Aktionen wie „Il canto del mondo“ oder „Buchstart Hamburg“ waren, sie hatten eigentlich den uns gewohnten Charakter. Sie sind, wie auch das Konzept zugibt, initiiert worden: Auswärtige Akteure wurden (gegen entsprechende Honorare) beauftragt, uns Steilshooper zu unterhalten. Dass es dabei auch regelrechte Ärgernisse gab, konnte eigentlich nicht ausbleiben. So sind für den Stadtteil weiland für sicher viel Geld die Geräte für die „Bewegungsbaustelle“ angeschafft worden, die aber anscheinend verschwunden, bzw. für Bürgerinnen und Bürger nicht mehr zugänglich sind. Weiterlesen

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Wem gehört die Straße?

PollerEigentlich einfach zu beantworten: Natürlich der Öffentlichkeit und damit deren Treuhänder, dem Staat. Damit ist eigentlich auch die Frage nach der Verantwortung für die Sicherheit und Instandhaltung beantwortet.

Das dachte sich auch meine Nachbarin, als sie den Wegewart des Bezirks Wandsbek bat, eine üble Radfahrerfalle am Edwin-Scharff-Ring zu entfernen. Als nach einigen Tagen keine Reaktion kam, wandte sie sich an den Bezirksamtsleiter. Herr Ritzenhoff leitete ihr Schreiben an Herrn Baumgarten, welcher den schönen Titel „Leiter Fachamt Management des öffentlichen Raumes“ führt, weiter, und dieser schrieb auch einen sehr netten und freundlichen Brief an meine Nachbarin zurück. Weiterlesen

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