Den Stadtteil nicht vor vollendete Tatsachen stellen!

Den folgenden Aufruf hat die Koordinierungskonferenz auf ihrer Sitzung am 15. April verabschiedet:

Beteiligung der SteilshooperInnen an der „Rahmenplanung Nord“ – aber bitte MIT INFORMATIONEN

Die beiden Steilshooper Stadtteilgremien, Stadtteilbeirat und Koordinierungskonferenz, haben in ihrer gemeinsamen Sitzung am 12. Februar 2019 einmütig eine Stellungnahme verabschiedet, in der eine Partizipation der beiden Stadtteilgremien bei der angedachten Erweiterung der Siedlung auf dem Gelände der Schule am Borchertring eingefordert wurde.
Dieses Anliegen wurde durch eine Stellungnahme der Steilshooper Sozial-AG in ihrer Sitzung am 26. März 2019 unterstützt.
Leider sind zu den Forderungen der Stadtteilgremien bisher weder auf Senats- noch auf Bezirksebene nennenswerte Reaktionen zu verzeichnen.
Die Maßnahme greift zutiefst in die Strukturen des Stadtteils ein, daher kann sich die Bürgerbeteiligung nicht darauf beschränken, durch einige Repräsentanten der Gremien im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens marginale ästhetische Details einer weitgehend feststehenden Planung zu bewerten.
Vielmehr ist es notwendig, vor der Ausschreibung eines Wettbewerbs gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern überhaupt dessen Grundlagen zu formulieren.
Daher kann die Koordinierungskonferenz hier und heute NICHT darüber entscheiden, welche VertreterInnen in ein Wettbewerbsverfahren entsendet werden sollen.
Zur Ausgestaltung des Wettbewerbsverfahrens, an dem wir uns beteiligen sollen, liegen den Steilshooper Gremien jedoch bislang keinerlei Informationen vor.
Die Koordinierungskonferenz befürwortet die Entsendung von Jurymitgliedern für den Stadtteil, wenn diese Mitglieder sich tatsächlich an der Ausschreibung des Wettbewerbs und der Formulierung des Ausschreibungstexts beteiligen und so daran mitwirken können, dass eine stadtteilgerechte Bebauung des Areals stattfinden kann.
Wir bitten daher die für die Ausgestaltung des Wettbewerbsverfahrens Verantwortlichen aus Politik, Verwaltung und Wohnungswirtschaft, diese zeitnah zur Verfügung zu stellen*, damit die Steilshooper Gremien sich zur Entsendung von Jurymitgliedern eine begründete Meinung bilden können.


*Zwar wurde zwischenzeitlich der Stadtteilbeirat über die Ausgestaltung des Wettbewerbes informiert. Die Koordinierungskonferenz hat jedoch auf ihrer Sitzung am 15. April 2019 beschlossen, den Text des Stadtteilbeirates vollständig zu übernehmen, um das einheitliche Vorgehen beider Gremien augenfällig zu machen. Nach wie vor gilt: Die Bürgerinnen und Bürger Steilshoops waren an der Ausgestaltung des Wettbewerbes nicht beteiligt.

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Sozial AG Steilshoop fordert Moratorium!

In einem Brief an die Fraktionsvorsitzenden der rot-grünen Regierungskoalition Dirk Kienscherf und Anjes Tjarks fordern die Teilnehmer der Sozial AG den Hamburger Senat zu einem Planungsstopp bei der Siedlungserweiterung und gemeinsamen Gesprächen auf. Die Sozial AG Steilshoop, das ist ein einrichtungs- und trägerübergreifendes Gremium, in dem Mitglieder der verschiedenen Kinder-, Jugend- und Sozialeinrichtungen – einschließlich der Schulen, sowie Kirchen und Wohnungsbaugesellschaften im Gebiet vertreten sind. Den folgenden Text können Sie hier als PDF herunterladen.

Betrifft: Rahmenplanung Nord – MORATORIUM JETZT – Erweiterung nur mit uns!

Die Sozial AG Steilshoop hat sich in ihren Sitzungen am 21. Februar und 21. März 2019 intensiv mit der Rahmenplanung Nord befasst. Die Mitglieder sind einhellig der Meinung, dass die geplante Siedlungserweiterung nur mit einer Beteiligung der Akteure vor Ort und unter Gesichtspunkten moderner Stadtentwicklung stattfinden darf. Die Bewohnenden müssen ebenso in die Planung einbezogen werden wie die professionell agierenden Akteure. Sie kennen sich vor Ort aus und können die besten Impulse für eine zukünftige Entwicklung geben. Die Sozial AG spricht sich nicht gegen eine Veränderung aus, es geht vielmehr darum, diese Veränderung vor Ort mitzugestalten, Impulse zu geben und mit ihr eine nachhaltige, positive Entwicklung im Quartier zu gewährleisten.
Die zur Verfügung stehenden Flächen bieten Platz für weitreichende Entwicklungen, die in die richtige Richtung gelenkt werden müssen. Ein bottom-up-initiierter Planungsprozess ist essentiell für eine positive Entwicklung. Die momentan anvisierte, serielles Bauen beinhaltende, Planung „von oben“ ist aus Kostengründen nachvollziehbar, jedoch ist hier ein deutliches „weiter so“ in Bezug auf die Struktur des Quartiers zu erkennen, welches von uns entschieden abgelehnt wird.

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Man will gesellschaftliche Probleme durch bauen lösen und packt die eigentlichen Probleme nicht an

2019 wird nicht nur das Jahr sein, in dem wir Steilshoops 50. Geburtstag feiern können. Im kommenden Jahr soll auch mit dem Umbau der Siedlung begonnen werden.  Auf Parkpaletten sowie in unmittelbarer Nähe der geplanten U5-Haltestelle ist mit Neubauplanungen zu rechnen. Schon in Kürze soll im Norden auf den durch den Schulneubau frei werdenden Flächen umfangreicher Wohnungsneubau stattfinden.
Vor diesem Hintergrund wollen wir an den Vortrag “Rahmenplanung Steilshoop Nord. Zurück in die 60er?” von Professor Michael Koch (HCU) erinnern. Er hielt ihn, anlässlich der Steilshooper Vortragstage, am 16. September 2014 im (mittlerweile abgerissenen) Theatersaal des Bildungszentrums. Hier die Zusammenfassung:

„Stadt ist nicht mehr ein Zustand, sondern ein Prozeß“ war eine der Kernthesen des Vortrags von Michael Koch von der Hafencity Universität. Der Hochschullehrer zeigte in seinem mit Spannung erwarteten Vortrag auf, dass Großsiedlungen im Allgemeinen und im Besonderen mit einerseits ähnlichen Sichtweisen konfrontiert werden, tatsächlich aber nur aus lokalen Gegebenheiten verstanden werden können. So werden Großsiedlungen z.B. häufig in den Medien schlecht abgehandelt und als Ursache für die sozialen Verwerfungen wird die (Hochhaus-) Architektur genannt.  Weiterlesen

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Koko fordert den Erhalt der Schule am Borchertring

Tagesordnungspunkt Rahmenplanung Nord.
Aus dem Protokoll der Koordinierungskonferenz vom 20. August 2018.

In einem Impulsreferat warf Egmond Tenten einen Rückblick auf die Rahmenplanung Nord. Dazu habe ein Workshop im Jahre 2013 stattgefunden, welche eine recht gelenkte Veranstaltung gewesen sei. Es habe zur ausschließlichen Wohnbebauung keine Alternativen gegeben. Deswegen seien nun einige Forderungen zu antizipieren. Vor allem die Schule am Borchertring könnte einer Nachnutzung zugeführt werden. Die Ausgangslage sei schon deswegen verändert, weil es eine Forderung der Bezirksversammlung gebe, Formen des gemeinschaftlichen Wohnens zu verwirklichen. Der Referent habe dazu ein schriftliches Statement an den Finanzsenator Andreas Dressel und die Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Wandsbek Anja Quast eingereicht.

Tenten erläuterte eine mögliche Nachnutzung der Schule anhand zweier Mind-Maps. Zum einen gäbe es auch die von der Bezirksversammlung geforderte Möglichkeit des gemeinschaftlichen Wohnens, wobei sowohl die Basis als auch die Spitze der Alterspyramide eine besondere Berücksichtigung finden könnte: Studierende und Auszubildende sowie Senioren. Vorstellbar seien auch Räume für gewerbliche Nutzung sowie Gemeinschaftsräume. In einem oder mehreren Gästezimmern könnten Menschen ausprobieren, ob diese Form des Wohnens für sie in Frage kommen könnte.

Einen direkten Bezug zum Stadtteil stellte die zweite Mind-Map her: Sie präsentierte die mögliche Nutzung des Schulgebäudes für den Gemeinbedarf: Offene Räume, Ausstellungsfläche, Bibliothek, Geschichtswerkstatt, Atelier, Stadtteilwerkstatt / Selbstlernzentrum, Bühne, Seminarräume, Gemeinschaftsgarten, Sportstätte …

Wie schon in dem Statement an Dressel und Quast (s.o.) geäußert soll ein zu gründender Verein sich um die Verwirklichung dieser Ziele kümmern. Seine Schwerpunkte seien Bildung, Kultur, Sport.

In der anschließenden Diskussion wurde gefordert, dass sich die Koko dafür einsetze, die von Tenten genannten Nachnutzungsmöglichkeiten des Schulgebäudes in den Wettbewerb mit einzubringen. Allerdings gebe es große Unsicherheiten über die formalen Zuständigkeiten (Bezirk, Landesbetriebe der Finanzbehörde). Der Sprecher der Koordinierungskonferenz wird versuchen, über befreundete Abgeordnete und gegebenenfalls über die Anregung einer kleinen Anfrage den Nebel etwas zu lichten.

Einige Teilnehmer forderten eine echte Bürgerbeteiligung.

Der vorgelegte Vorschlag einer Resolution konnte auf der Sitzung nicht abschließend behandelt werden, weil er den Vertrag der Behörde für Schule und Berufsbildung, der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, der Finanzbehörde, der Behörde für Soziales und Familie sowie des Bezirksamtes Wandsbek vom 30. April 2013 nicht berücksichtigt hat. In diesem legen die beteiligten Behörden noch einmal deutlich fest, dass ein städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb statt zu finden habe.

Eine Arbeitsgruppe hat den Entwurf zwischenzeitlich überarbeitet. Die Resolution wird in den nächsten Tagen an die beteiligten Behörden sowie die damit befassten Abgeordneten versandt werden.

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