Pressemitteilung zur Eröffnung des Campus Steilshoop

Steilshooper Bürgerinnen und Bürger

Steilshoop freut sich darüber, dass endlich Schule und Quartierszentrum fertig gestellt sind und die Einrichtungen des Stadtteils nach drei Jahren der Improvisation ihre Räumlichkeiten beziehen können. Stadtteilbeirat und Koordinierungskonferenz wünschen allen Beteiligten großen Erfolg in dem schönen neuen Gebäude – und auch eine weit engere Zusammenarbeit als bisher.

Allerdings gibt es aus Sicht des Stadtteils auch Wermutstropfen:

So können wir es uns kaum vorstellen, dass auf der gegenüber dem alten Bildungszentrum stark verringerten Fläche die gleichen Möglichkeiten bestehen wie vor dessen Abriss. Bedauerlich ist vor allem, dass ein Gebäude, das eigentlich den Bewohnerinnen und den Bewohnern des Stadtteils dienen soll, ganz und gar ohne deren Beteiligung zu Stande gekommen ist.

Umso trauriger sind wir, dass die Bewohnerinnen und Bewohner und ihre Kinder selbst zur feierlichen Eröffnung gar nicht eingeladen wurden, sondern hier nur handverlesene geladene Gäste und vor allem die wahlkämpfende Politik der Stadt den Stadtteil besucht.

Leider müssen wir feststellen, dass auch bei anderen Projekten Senat und Bezirk nicht auf die Erfahrungen und Ideen der Sachverständigen vor Ort, der Bewohnerinnen und Bewohner, zurückgreifen oder die Nähe zum „einfachen Volk“ suchen.

So ist im Spätsommer ein Wettbewerb zur Bebauung des Nordbereichs der Siedlung abgeschlossen worden, ohne dass die Steilshooperinnen und Steilshooper irgendeine Möglichkeit hatten, auf die Ausschreibung Einfluss zu nehmen. Zwar hatte der Senat einst entschieden, eine „Konzeptausschreibung“ durchzuführen. Dieser Plan wurde aber kurzerhand fallen gelassen.

Das Ergebnis gefällt vor Ort fast niemanden: Wie der „Steilshooper Erklärung“ zu entnehmen ist, wird es aus der Sicht des Stadtteils als bedauerlich empfunden, dass der Senat die Gelegenheit verpasst hat, die vielfältigen infrastrukturellen Probleme des Stadtteils anzugehen, sondern sich ausschließlich auf den (seriellen) Wohnungsbau beschränkt. Wir meinen: „Mehr vom Gleichen“ hilft dem Quartier nicht!

Deswegen fordern die Beteiligungsgremien im Quartier auch einen Planungsstopp verbunden mit in ihrem Ergebnis verbindlichen Gesprächen zur künftigen Struktur des Stadtteils. Noch sind wir guter Hoffnung, dass es uns gemeinsam mit Politik und Verwaltung gelingen kann, ein Steilshoop zu schaffen, das auch nach weiteren fünfzig Jahren ein angenehmer Ort zum Leben ist.

Die Einweihung des Campus unter weitgehendem Ausschluss des Stadtteils ist hier jedoch das falsche Signal!

Dr. Martin Kersting – Sprecher der Koordinierungskonferenz
Dr. Andreas Holzbauer – Sprecher des Stadtteilbeirat
Egmond Tenten – Vorstand des VENS e.V.

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Steilshooper Erklärung

Dialog auf Augenhöhe: Miteinander reden und miteinander planen

Aufbruch in eine nachhaltige Quartiersentwicklung in Steilshoop!

Alle Stadtteilgremien haben in den letzten Monaten die behördlichen Planungen für die „Nachverdichtung“ des Quartiers Steilshoop kritisiert und einen Dialog auf Augenhöhe gefordert. Sie fordern einen Planungsstopp für die bisherige avisierte reine 8-Euro-Wohnbebauung und die gemeinsame Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für die Nachverdichtung der Großraumsiedlung Steilshoop.

Was wollen die Steilshooper?

1. Eine verbindliche und ergebnisorientierte Einbindung der Stadtteilgremien und der Bewohnerschaft in alle Aspekte des Planungsprozesses.

2. Wir wollen gemeinsam ein Gesamtkonzept für unser Quartier entwickeln, das auch das Einkaufszentrum einbezieht statt eines Planungsprozesses, der von Einzel-Maßnahme zu Einzelmaßnahme springt (Mittelachse, „Marktplatz“, Campus, Rahmenplanung Nord, Parkpaletten-Bebauung, Rückbau Basketballplatz, Umnutzung Verkehrsübungsplatz, U-Bahn-Planung etc.).

3. Wir wollen ein Gesamtkonzept, das sich nicht allein auf das Thema „Schaffung von Wohnraum für Hamburg“ beschränkt. Die Großraumsiedlung Neu-Steilshoop ist schon heute das am dichtesten besiedelte Quartier Hamburgs. Reiner Wohnungsbau wird diesen Stadtteil nicht weiter entwickeln, sondern die bereits bestehenden strukturellen Defizite weiter vertiefen.

4. Wir wollen ein Gesamtkonzept, das Antworten auf die strukturellen Defizite des Stadtteils sucht und gemeinsam mit der Bewohnerschaft findet. Ein vorgeblich alternativloses „Mehr vom Gleichen“ wird hier keine Unterstützung finden. Es geht um die Entwicklung von urbanem Raum, der Lebensqualität durch Funktionsmischung herstellt und neue Strukturelemente des Wohnens und Zusammenlebens fördert. Dies beinhaltet auch eine tragfähige Verkehrsplanung, die den Bedarfen der urbanen Räumen Rechnung trägt. Urbanität ist mehr als dichte Bebauung. Die Gestaltung von Wohngebäuden wie auch die angebotenen Wohnformen müssen dazu dienen, Qualitäten und Potenziale im Quartier zu wecken und vorhandene zu fördern. Ein lebendiges Quartier braucht Freiräume und Nischen für vielfältige und unterschiedliche Orte der Versammlung und des Austauschs.

5. Elemente eines Gesamtkonzeptes müssen beinhalten: Erhalt und Sanierung von Sporthalle und Sportanlagen, Erprobung umweltschonenden Bauens im Bestand (Schule am See), Förderung gemeinschaftlicher Wohnformen, Ermöglichung von selbstverwalteten Kultur- Kunst- und Gewerbeflächen. Keine neuen Gebäude ohne Diversifizierung!

6. Gerade das „Sahnestück“ am Borchertring muss für eine integrierte und gemeinsame Gesamtplanung verfügbar bleiben. Genau dort muss eine neue gemeinsam geplante und verantwortete Nachverdichtung der Großraumsiedlung Neu-Steilshoop beginnen. Die öffentliche Nutzung des grünen Grundstücks am See darf nicht einer abstrakten Investitionslogik geopfert werden.

7. Wir möchten eine klare Antwort darauf, welche staatliche Stelle wann was genau entschieden hat und noch entscheiden wird.

Steilshooper Erklärung

Wir rufen erneut den Hamburger Senat und den Bezirk Wandsbek auf, mit uns in einen Dialog auf Augenhöhe einzutreten und gemeinsam in eine nachhaltige Quartiersentwicklung für unser Quartier aufzubrechen.

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Steilshoop goes Elphi

Es war ein Festkonzert mit Werken von Vivaldi bis Adele. Durch den Abend führte das international besetzte Kammerensemble The Chambers aus Köln, das von den Chören Bramfeld’s Best Choice und dem Altonaer Chor4Fun mit ihrer gemeinsamen Chorleiterin Mayya Rosenfeldt unterstützt wurde.

Weil es in Steilshoop keinen angemessenen Aufführungsort mit mehr als 300 Sitzplätzen gibt, war es mehrheitlicher Wunsch, ein Jubiläumskonzert in der Elbphilharmonie auszurichten. Und nun ist es tatsächlich gelungen: Das Konzert zum Stadtteiljubiläum 50 Jahre Steilshoop fand im kleinen Saal der Elbphilharmonie statt und das NDR Hamburg Journal hat berichtet.

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Stadtteilbeirat fordert „Dialog auf Augenhöhe”

Auf seiner Sitzung am 7. Mai hat der Stadtteilbeirat Steilshoop folgenden Entschließungsantrag beschlossen:

Stadtteilbeirat und Koordinierungskonferenz haben auf ihren letzten beiden Sitzungen die Vertreter der politischen Parteien und die federführenden Behörden aufgefordert, die konkrete Beteiligung Steilshooper Bürgerinnen und Bürger bei der Rahmenplanung Nord und bei allen weiteren Wohnbauprojekten zu ermöglichen.

Dieser Forderung ist bisher nicht entsprochen worden.

Stadtteilbeirat und Koordinierungskonferenz haben zudem klar gemacht, dass beide Gremien eine Teilnahme von Vertretern als Gäste bei den Jury zur Realisierung einer schon weitestgehend feststehenden Planung ablehnen, da dort eine Beteiligung Steilshooper Bürgerinnen und Bürger nicht vorgesehen ist.

Aus diesem Grund erneuert der Stadtteilbeirat seine Forderung an die Vertreter der politischen Parteien und den federführenden Behörden, eine konkrete Beteiligung Steilshooper Bürgerinnen und Bürger bei der Rahmenplanung Nord und allen weiteren Wohnbauprojekten zu ermöglichen.

Konkret fordert der Stadtteilbeirat:

  • Sofortiger Planungsstopp des avisierten 8-Euro-Wohnungsbaus innerhalb der Rahmenplanung Nord durch die SAGA bei gleichzeitiger Beteiligung Steilshooper Bürgerinnen und Bürger an der Planung im Rahmen eines Gesamtkonzeptes zur Nachverdichtung in der Großsiedlung Steilshoop
  • Zeitnahe Entwicklung von Beteiligungsformaten, in denen verbindliche Kriterien eines Gesamtkonzeptes zur Nachverdichtung in der Großsiedlung Steilshoop in Kooperation zwischen der Politik, der Verwaltung und Steilshooper Bürgerinnen und Bürger entwickelt werden.

Aus Sicht des Stadtteilbeirats gefährdet eine forciert betriebene, reine Wohnbebauung den fragilen sozialen Frieden in Steilshoop, weil dies die strukturellen Defizite des Stadtteils, wie den Mangel an sozialen und kulturellen Räumen, weiter vergrößern wird.

Wir fordern Politik und Behörden auf, endlich in einen Dialog auf Augenhöhe mit den Bewohnern zu treten. Nur dadurch und nur gemeinsam können wir Steilshoop zu einem lebens- und liebenswerten Stadtteil weiter entwickeln.


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